Dank einem gestellten Schlussgang zwischen dem Innerschweizer Damian Egli und dem Nordwestschweizer Andreas Döbeli konnten sich die beiden Zürcher Roman Schnurrenberger und Marco Nägeli zum ersten Mal als Festsieger ausrufen lassen. Vom organisierenden Schwingklub Glatt- und Limmattal erkämpften sich Daniel Wettstein und Thomas Kammermann die Auszeichnung. Die 100 angetretenen Schwinger zeigten vor rund 900 Zuschauern beim Niklausschwinget in der Stadthalle Dietikon einen animierten Wettkampf. Dabei lebte das Schwingfest von einigen deftigen Überraschungen. So verlor der Mitfavorit und Eidgenössische Kranzschwinger Nick Alpiger bereits im ersten Gang gegen den Zürcher Oberländer Roman Schnurrenberger. Ebenso überraschend war die Niederlage des zweiten Nordwestschweizer Eidgenossen und Sieger von 2015 Patrick Räbmatter im dritten Gang gegen den aufstrebenden Zürcher Shane Dändliker. Für den Schlussgang qualifizierten sich dann der Innerschweizer Damian Egli und der Nordwestschweizer Andreas Döbeli mit je vier Siegen und einer Niederlage.  Im Schlussgang verpasste Döbeli den Sieg nach einem explosiven Kurzzug haarscharf, aber auch Egli blieb stehts gefährlich. Trotz beidseitigen Bemühungen reichten sich die Beiden nach zehn Minuten als ebenbürtige die Hand.

Vom gestellten Schlussgang profitierten der Sternenberger Roman Schnurrenberger und der Obfelder Marco Nägeli. Unverhofft aber keineswegs unverdient, konnten sie ihren ersten Festsieg feiern. Schnurrenberger besiegte nach seinem Startsieg gegen Alpiger im Ausstich auch Lukas Döbeli und den Thurgauer Eidgenossen Domenic Schneider. Nägeli seinerseits konnte zu Beginn die starken Gäste Stefan Arnold und Dominik Roth mit einem Gestellten zurückbinden. In der zweiten Wettkampfhälfte holte er sich lauter Maximalnoten und schloss den Wettkampf mit einem Plattwurf gegen Dominik Roth ab.

Vom organisierenden Schwingklub Glatt- und Limmattal waren vier Teilnehmer am Start. Der 23 jährige Sennenschwinger Daniel Wettstein startete mit zwei Siegen optimal in den Wettkampf. Im dritten Gang musste Wettstein gegen den Kranzer Damian Ott antreten. Mit einem beherzten Auftritt hielt er den St. Galler in Schach und holte eine Punkteteilung heraus. Nach einer Niederlage im vierten Gang zeigte er im Ausstich nochmals sein Potenzial. Gegen Gian Blaser gewann Wettstein souverän und gegen den starken Kranzer Nicola Wey musste er zwar stellen, zum Sieg fehlte aber nicht viel. In der Endabrechnung belegte Wettstein als drittbester Zürcher Schwinger den sechsten Rang.

Thomas Kammermann platzierte sich einen Viertelpunkt hinter Wettstein und erkämpfte sich ebenfalls die Auszeichnung. Im Gegensatz zu seinem Klubkollegen gelang Kammermann der Wettkampfstart mit einer Niederlage und einem Gestellten nicht wunschgemäss. Dann folgten aber zwei Maximalnoten bevor er im fünften Gang vom Innerschweizer Lukas Bernhard ausgebremst wurde. Den Wettkampf beendet der seit kurzem in Dübendorf wohnhafte Kammermann mit einem sehenswerten Plattwurf gegen Clemens Krebs. Luca Pallaoro und Valentin Fischer verpassten die Ausstichshürde. Trotz angriffiger Schwingweise blieb Pallaoro mit je zwei Gestellten und Niederlagen unter den Erwartungen. Allerdings fehlte dem 20 jährigen Oberengstringer das Wettkampfglück. Für Valentin Fischer war es die Schwingfestpremiere. Somit ging es für den 17 jährigen KV-Lehrling aus Urdorf hauptsächlich darum, erste Wettkampferfahrung zu schnuppern. Etwas enttäuscht war er aber dennoch. Vor allem über den verpassten Sieg im dritten Gang, wo der Kampfrichter kein gültiges Resultat sah.

Der Klubpräsident, Stefan Tresch, verabschiedete drei langjährige Chrampfer aus dem OK. Nach 15 jähriger Tätigkeit als OK-Präsident tritt Hanspeter Haug aus Weiningen von seinem Amt zurück. Haug hatte das Niklausschwinget in den letzten Jahren wesentlich geprägt. So wurde das Schwingfest unter seiner Leitung vor drei Jahren von einem ganztägigen Sonntagsanlass auf den Samstagnachmittag und die Festwirtschaft vom Untergeschoss neben die Schwingplätze verlegt. Ebenfalls wurden der langjährige Platzarzt Dr. Remo Urio und Kurt Ehrsam aus Fahrweid, der nicht weniger als 25 Jahre für das Ressort Bau zuständig war, für ihre Verdienste geehrt.

Zeitungsbericht Limmattaler Zeitung 04.12.2017