Trotz einer sehr guten Leistung verpasste Daniel Wettstein am Zürcher Kantonalschwingfest in Hausen a. Albis seinen ersten Kranzgewinn nur um einen Viertelpunkt. Im Schlussgang gewann Samuel Giger gegen Bruno Gisler mit einem wuchtigen Kurzzug. Bei idealen äusseren Bedingungen zeigten die 170 Teilnehmer beim Zürcher Kantonalschwingfest in Hausen a. Albis Schwingsport vom Feinsten. Vor einer rekordverdächtigen Zuschauerzahl von 6800 Besuchern standen nach vier Gängen Favorit Samuel Giger und Vorjahressieger Samir Leuppi als einzige Schwinger mit einer reinen Weste da. Dahinter folgte der Zürcher Oberländer Roman Schnurrenberger. Ebenfalls in Lauerstellung auf Rang drei waren Simon Kid, Tobias Krähenbühl, Bruno Gisler und Nicola Wey. Im fünften Gang siegte Giger mit Kurz und Nachdrücken gegen Schnurrenberger und qualifizierte sich damit überlegen für den Schlussgang. Leuppi verlor hingegen etwas überraschend gegen Simon Kid. Auch Gisler vermochte den fünften Gang gegen Krähenbühl mit einer Maximalnote für sich zu entscheiden.
Nach fünf Gängen führte somit Giger mit 0.75 Punkte vor dem punktgleichen Duo Gisler und Kid. Das Kampfgericht gab dem Nordwestschweizer den Vorzug, obwohl die Beiden schon im ersten Gang aufeinandertrafen. Allenfalls war das stärkere Notenblatt ausschlaggebend oder die Tatsache, dass Giger im Startduell nur mit viel Glück und einer starken Brücke eine Niederlage gegen Gisler abwenden konnte. Obwohl dem 20-jährigen Thurgauer im Schlussgang ein Unentschieden für den Sieg gereicht hätte, ging er in der Endausmarchung in die Offensive. Nach 5:29 Minuten setzte Giger zu einem unwiderstehlichen Kurz an, der zum platten Resultat führte. Damit feierte er nach 2016 seinen zweiten Zürcher- und insgesamt den neunten Kranzfestsieg. Auf dem zweiten Rang platzierte sich Armon Orlik. Der Bündner konnte den Rückstand vom Startunentschieden gegen Martin Hersche bis am Abend nicht mehr ganz aufholen. Bester Zürcher wurde der Ossinger Beda Arztmann, der fünf Siege und nur eine Niederlage auf seinem Konto hatte. Arztmann belegte zusammen mit Michael Rhyner, der im letzten Gang überraschend Samir Leuppi bezwang den dritten Rang.
Der Schwingklub Glatt- und Limmattaler war mit fünf Teilnehmern am Start. Daniel Wettstein und Thomas Kammermann hielten gut mit und konnten im sechsten Gang um den begehrten Kranz kämpfen. Wettstein gelang der Einstieg in den Wettkampf mit zwei Siegen optimal. Dann folgte allerdings eine Niederlage gegen den starken Kranzschwinger Marcel Reber und gegen einen weiteren Kranzer Florian Pfister musste er die Punkte teilen. Im Ausstich setzte der 24-jährige Sennenschwinger alles auf eine Karte. Im fünften Gang bodigte Wettstein Paul Straub und im letzten Kampf wies er Roland Bucher mit der Maximalnote in die Schranken. Trotz der ausgezeichneten Leistung verpasste Wettstein seine Kranzpremiere um das verflixte Vierteli, da zu viele Schwinger 56.50 Punkte erreichten und die Kranzquote überschritten worden wäre.
Der Technische Leiter Thomas Kammermann hatte bis zum fünften Gang ebenfalls drei Siege, einen Gestellten und eine Niederlage auf seinem Konto. Für einen Kranzgewinn hätte er im sechsten Gang nochmals einen Sieg benötigt. Entsprechend suchte er im Kampf gegen Roman Bickel die Entscheidung. Schlussendlich wurde seine angriffige Schwingweise aber nicht belohnt. Kammermann wurde ausgekontert und viel damit auf den zwölften Rang zurück. Die weiteren Glatt- und Limmattaler erreichten den Ausstich nicht. Allerdings bestritten der Birmensdorfer Sandro Bader und der Hüttiker Stefan Zemp zum ersten Mal ein Kranzfest bei den Aktiven. Beide vermochten je einen Gang zu gewinnen, womit sie ihr Potenzial andeuteten. Der Geroldswiler Philip Dittli war gegen Remo Käppeli ebenfalls nahe am Sieg, die Kampfrichter sahen aber kein gültiges Resultat.